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COACH IN FOCUS - DATA BLOG


Thorsten Fink startete nach seiner erfolgreichen Spielerkarriere mit vielen Titeln, darunter mehrfacher Deutscher Meister, mehrfacher DFB-Pokal Sieger und Champions League Gewinner 2001, seine Trainerkarriere. In Deutschland war Fink bereits als Cheftrainer des FC Ingolstadt und des Hamburger SV tätig. Im Ausland arbeitete Fink unter anderem beim FC Basel, Austria Wien und VV St. Truiden. Seit Sommer ist Fink beim belgischen Klub KRC Genk angestellt und führt derzeit mit 28 Punkten sowie tollem Fußball die Liga an. Das haben wir zum Anlass genommen, uns Thorsten Fink genauer anzuschauen und ihm 3 Fragen zu stellen.


In der laufenden Spielzeit führt Thorsten Fink nicht nur die Liga an, sondern stellt mit Genk Bestwerte in mehreren Kategorien auf. So liegt Fink im Ligavergleich im Ballbesitz (60%), den geschossenen Toren (26), dem Expected Goals Wert (2,68) und dem offensiven Packing auf dem ersten Platz. Seine Indices sind allesamt positiv. Sein Expectation Index von 6/10 bedeutet, dass er bessere Ergebnisse erzielt, als zu erwarten sind. Im Bereich der Spieldaten hat Fink die Performance seiner Mannschaft verbessert, das zeigt der Development Index (6,1/10). Der Change Index liegt bei 10/10 - seine Wechsel-Entscheidungen haben einen positiven Einfluss auf das Spielergebnis. Im Bild sieht man die Daten aus der laufenden Saison mit dem jeweiligen Platz im Ligavergleich.



Mit 26 Toren und einem XG-Wert von 2,68 habt ihr statistisch die besten Werte der Liga. Seid ihr die beste Offensive?


Thorsten Fink: Das mit den Werten sieht natürlich sehr gut aus. Ob wir die beste Offensive sind, das glaube ich noch nicht mal. Wir haben gute Spieler, wir haben schnelle Spieler, die den letzten Pass spielen können, wie zum Beispiel Jarne Steuckers, der im letzten Drittel mit der beste Spieler im Kreieren von Chancen ist. Wir haben sicherlich variable Spieler, deswegen denke ich schon, dass wir eine gute Offensive haben. Im Moment scheint es, dass wir die beste Offensive haben, aber die Saison ist noch lang und wir werden sicherlich daran arbeiten.


Bei fast all deinen Stationen bist du im Ballbesitzwert unter den Top 3 Trainern der Liga. Aktuell mit 60% auch wieder auf Platz 1. Wie trainierst du deinen ballorientierten Spielstil und wie soll deine Mannschaft daraus Torchancen kreieren?


Thorsten Fink: Die Mannschaft muss überzeugt davon sein. Es ist schwierig im Ballbesitz auch beim Umschalten gut zu sein und aufzupassen, dass man keine Konter bekommt. Für uns gilt Klopps Spruch: "Der beste Ballbesitz ist Umschalten nach Ballverlust und wieder Ballgewinn in die Offensive." Das trainieren wir schon stark und kreieren aus der Unordnung des Gegners viele Chancen, wenn wir den Ball wieder gewinnen. Das heißt, dass wir viel auf den Positionen spielen sollten, die vorgegeben sind. Natürlich können die Spieler die Positionen tauschen, so bleiben wir kreativ und variabel, gerade vorne haben sie die Freiheiten die Positionen zu tauschen. Wir trainieren das auch sehr viel, 10 gegen 0, 10 gegen 10 mit Pressing nach Ballverlust, kurze Pässe. Ich bin auch jemand, der gerne kurze Pässe mag. Es ist wichtig, dass die Spieler verstehen, wenn sie 5 Meter höher oder tiefer oder weiter innen stehen, dass das viel besser ist, um im Ballbesitz zu spielen. Solche Dinge werden häufig trainiert. Videoanalysen, individuell plus auch mit der Mannschaft, dass wir verbessern, in die Hälfte des Gegners zu kommen. Es ist wichtig für uns dort in einer guten Ordnung zu sein, denn wenn wir den Ball verlieren, kann der Gegner nicht kontern. Wenn wir vorne den Ball verlieren und sind nicht in einer guten Ordnung, dann bekommen wir Konter und das ist auch immer schlecht. Solche Dinge werden oft trainiert und mit Videoanalysen verbessert.


Dein Age Index ist mit 24,5 Jahren über deine gesamte Karriere auffallend jung. In der laufenden Saison hast du mit Genk die viertjüngste Mannschaft der Liga. Arbeitest du am liebsten mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern oder woher kommt der Wert?


Thorsten Fink: Ich arbeite natürlich gerne mit jungen Spielern. Das ist meine Motivation, junge Spieler zu entwickeln und zu sehen, wie sie eine gute Karriere machen. Aber ich kann auch nur in guten Klubs damit arbeiten, weil die meisten jungen Spieler arbeiten in guten Klubs. Austria Wien, die haben eine gute Akademie. Basel damals und jetzt auch wieder in Genk. Und dort, wo eine gute Akademie ist, und gute junge Spieler sind, da macht es mir auch Spaß zu arbeiten. Also natürlich gerne mit jungen Leuten. Das ist ja die Basis, wenn ich Spieler entwickeln kann von 0 Euro zu Millionen, dann ist das ja auch ein Business, dann habe ich einen guten Job gemacht. Das ist für den Klub auch sehr, sehr wichtig.


Vielen Dank, Thorsten, für deine Zeit und viel Erfolg im weiteren Saisonverlauf!

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